Um Mitternacht erwacht die Kunst
Des Künstlers Geist braucht nämlich Dunst
Um seine Kunst mit Gunst zu paaren
Das weiss die Wissenschaft seit Jahren.
Des Tags sind Künstler meist verklemmt
Am Morgen Sorgen und viel Schlummer
Sie brauchen Stoff, der sie enthemmt
Der sie befreit von Alltags Kummer.
Ob Dichter, Maler, Komponisten:
In ihren Säcken, Taschen, Kisten
Und öfters auch in bunten Flaschen
Lässt sich der Geist der Kunst erhaschen.
Ob rauchen, saufen oder kiffen
Manch einer hat erst dann begriffen
Wie frei denn die Gedanken schweben
Sobald wir unser Glas erheben.
So schwebt die Kunst in einer Wolke
Und fragt sich einer aus dem Volke
Was denn so mancher Künstler treibe
So hält ein Vers den Kerl vom Leibe.
Sein Fehler ist, dass er nicht säuft
So sieht er nicht, was droben läuft
Dem Dichter freilich ist das wurst
Die Kunst ist müde. Sie hat Durst.
Andreas Aebi, 2015
Der dichte Wald, er wurde lichter
Und so erkannte Fritz die Dichter
Sie schürften wild im Dreck herum
Der Keiler fragte sich: Warum?
Nun kennen wir seit Menschenszeiten
Den Hang des Dichters zu verbreiten
Was seinem Gaumen wirklich munde:
Das, was sich wälzt in tiefem Grund
Denn nur was tief im Sumpfe stecke
Mit sattem Schlamme sich bedecke
Sei wirklich Dichters Tafel wert
Wer anders denke, sei verkehrt
Sie fressen Schnecken, Würmer, Trüffel
Und kriegen keineswegs nur Rüffel
Denn im Gedicht wird Dreck zu Gold
Was schmutzig war, wird plötzlich hold
So suhlen sie sich tief ins Loch
Der Keiler Fritz, der denkt jedoch
Sobald sie meine Trüffel haben
Werd'ich sie allesamt im Loch vergraben
Denn wer im Sumpf sich ständig suhlt
Damit nach grossem Ruhme buhlt
Riskiert am Ende Kopf und Kragen
Da musst du nur den Keiler fragen
Andreas Aebi, 2015
Für die Verabschiedungsfeier der 9. KlässlerInnen der Sek Langnau habe ich 2012 den Originaltext des Beatles-Songs «Let it be» in Mundart übersetzt. Die Übersetzung darf unter Erwähnung des Autoren frei verwendet werden.
Musik und Originaltext unterliegen den einschlägigen Copyright-Bestimmungen.
Für das Abschlusstheater «Tine & Klaus» der Klasse 1c im Jahr 2012 habe ich eine Komplementär-Version zum Song «Männer» von Herbert Grönemeyer aus dem Album «Bochum» (1986) geschrieben. Diese Textfassung darf unter Erwähnung des Autoren frei verwendet werden.
Die Musik und der Originaltext unterliegen den einschlägigen Copyright-Bestimmungen.
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